Ferne Zeiten
Der Legende nach wurden Pfannkuchen 1756 von einem Berliner Zuckerbäcker erfunden, der als Kanonier unter Friedrich dem Großen dienen wollte und sich als untauglich für den Militärdienst erwies, aber als Feldbäcker beim Regiment bleiben durfte. Er kreierte die ersten „Pfannkuchen“ und da es keinen Ofen gab, backte er sie über einem offenen Feuer in mit heißem Fett gefüllten Pfannen. Der Legende nach gibt es Crêpes in Frankreich schon seit dem 5. Jahrhundert, als französische Pilger zum Lichtmessfest nach Rom reisten, um Papst Gelasius zu sehen, der einige Omeletts aus Mehl und Eiern zubereiten ließ. Das Rezept überzeugte sie und wurde von den Pilgern nach ihrer Rückkehr nach Frankreich exportiert.
Flambierte Version
Die raffinierte und bekannte Crêpe Suzette mit einer Sauce aus Orangen, Butter und Grand Marnier soll vor etwas mehr als einem Jahrhundert durch einen Fehler des Hilfskochs im Café de Paris in Monte Carlo entstanden sein. Sie wird auf dem Teller „flambiert“ serviert. In Frankreich ist die Crêpe ein Symbol der Freundschaft und des Bündnisses. Aber es ist auch ein typisches Straßenessen, und in Paris gibt es überall Karren mit den bekannten heißen Platten.
Zahlreiche Varianten
Spezialitäten mit grundlegenden Crêpe-Zutaten sind in jedem Land verbreitet, aber mit unterschiedlichen Merkmalen. In Deutschland werden Pfannkuchen heiß geliebt, mit Blaubeermarmelade, Puderzucker und Zimt, oder – wer es aufwendiger magals Pfannkuchen- Säckchen mit Erdbeeren gefüllt und Schokoladensauce. Blinis haben ihren Ursprung in Russland und sind eine Art kleiner, luftiger Crêpes, die mit verschiedenen süßen und herzhaften Füllungen serviert werden. Die Palacinka hingegen ist eine Crêpe ungarischen Ursprungs, die auch in Österreich, Triest und Görz verbreitet ist.
Verschiedene Faltmöglichkeiten
Crêpes werden auf verschiedene Arten gefaltet. Zu einem Halbmond; zu einem Dreieck, indem der Halbmond wieder in die Hälfte gefaltet wird; gerollt; in einem Bündel; oder rechteckig. Das macht sie zu einem praktischen Straßenessen, eingewickelt in einer Papiertüte oder in einer Pappschachtel. Wenn sie hingegen auf einem Teller serviert werden, kann man seiner Fantasie freien Lauf lassen und sie auf verschiedene Weise dekorieren. Mit Sahne, Erdbeeren oder anderen Früchten, Toppings in verschiedenen Geschmacksrichtungen, Schokoladen- oder Kokosnussraspeln.
Das wort an
„Crêpes sind ein Produkt, das bei den Kunden sehr beliebt ist und einen beträchtlichen Umsatz für mein Geschäft generiert, etwa 15 Prozent“, erklärt Matteo Carletti von der Gelateria Candoli in München. Was die beliebtesten Geschmacksrichtungen bei den Kunden angeht, hat der Besitzer keine Zweifel: „Fast alle Crêpes, die ich mache, sind mit Schokoladen- und Haselnusscreme und Gelato. Das Produkt ist relativ einfach zuzubereiten, man braucht nur ein wenig handwerkliches Geschick, das man mit etwas Übung erlernt. „Die Eisdiele liegt im Stadtzentrum, meine Kunden sind sowohl Touristen als auch Einheimische. Kinder und ältere Menschen bevorzugen eine Eistüte, während die Kunden mittleren Alters am häufigsten Crêpes kaufen“, erklärt Matteo, der mit einer poetischen Bemerkung schließt: „Ich komme aus Recanati, der Heimatstadt des großen Dichters Giacomo Leopardi, und Crêpes sind wie ein Gedicht meines berühmten Mitbürgers“.
Ein gewidmeter Tag
Der Pancake Day wird am 21. Februar 2023 gefeiert. Der Pfannkuchen, ein Verwandter der Crêpes, wird ebenfalls mit einem Teig zubereitet, ist aber luftiger und weicher. Das Geheimnis liegt im Backpulver, das die Zubereitung hoch und fluffig macht. In den angelsächsischen Ländern entspricht der Pancake Day dem Faschingsdienstag, dem traditionellen Feiertag vor Aschermittwoch. Offenbar haben schon die alten Griechen solche Pfannkuchen zubereitet. Pancakes wurden erst im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten populär.
SOZIALE ASPEKTE
Er heißt „Tortilla Hack“ und entvölkert sich 2021 auf TikTok. Es ist eine Art, die Tortilla zu füllen und zu falten, und das gleiche Verfahren wurde für den Pfannkuchen übernommen. Dazu schneidet man von der Mitte bis zum unteren Rand ein und füllt dann jedes Viertel der Tortilla anders. Dann wird es vom Schnitt aus in vier Teile gefaltet, bis ein Dreieck entsteht. Der Vorteil ist, dass die Füllung nicht herausläuft, wie es beim Rollen der Fall wäre, und der Geschmack ist vielschichtig.