PuntoDe_nr38 Januar.März 2024

ausdemmeer 134 VOM STRAND NACH HAUSE Die Verwendung von Algen erstreckt sich nicht nur auf Verpackungen, sondern auch auf Einrichtungsgegenstände. Vor einigen Jahren haben die dänischen Designer Jonas Edvard und Nikolaj Steenfatt mit ihrem Projekt Terroir gezeigt, dass die Kombination von Algen, die an den Stränden ihres Landes geerntet werden, und Papier ein starkes und leichtes Material ergibt, aus dem eine Kollektion von Stühlen und Hängelampen hergestellt werden kann. Mit ihren weichen Formen spiegeln die Objekte die Farben der in der Mischung verwendeten Algen wider, die von hellgrün bis dunkelbraun reichen. Danach folgte die Designerin Carolin Pertsch, die die an deutschen Stränden gesammelten Zostera Marina Algen mit einem organischen Harz mischte und so die Zostera Hocker schuf. Das Gestell besteht aus Holz und die Sitzfläche aus dem innovativen Material mit einer Dicke von nur einem Zentimeter. Der bretonische Designer Samuel Tomatis schließlich wendet die Algenforschung auf eine breite Palette von Produkten an, von Textilien bis hin zu Tischen und Paneelen, die bereits mehrfach ausgezeichnet wurden. Beunruhigende Perspektive Schätzungen zufolge könnte es bis 2050 mehr Plastik in den Ozeanen geben als Fische. Ein Vorschlag wie der von Notpla kann dazu beitragen, das Verschmutzungsproblem, aber auch die Klimakrise in den Griff zu bekommen. Meeresalgen binden Kohlenstoff zwanzigmal schneller als Bäume und tragen so zur Verringerung der weltweiten CO2-Emissionen bei. Außerdem begünstigt ihr Anbau die Population von Fischarten und die Aufrechterhaltung des marinen Ökosystems. Ein neuer Behälter Das gleiche Prinzip, nämlich die Verwendung von Algen, um Strände von deren Ablagerung zu befreien, liegt dem Projekt Alga-Ecopack zugrunde. Die von mehreren spanischen Einrichtungen unter der Leitung der Universität Cádiz und des Spin-off-Unternehmens Uca Futuralga durchgeführte Initiative hat zur Entwicklung eines Prototyps eines Behälters für Obst und Gemüse geführt. Ziel ist es, expandiertes Polystyrol in den Schalen durch ein biologisch abbaubares Material zu ersetzen, das durch die Verarbeitung von Seegras gewonnen wird, das an den Stränden der Provinz Cádiz abgelagert wird. Das Projekt wird voraussichtlich im April 2024 mit der Lizenz für die Vermarktung des neuen Behälters abgeschlossen sein. DIE „OOHO“-MEMBRAN BAUT SICH INNERHALB VON VIER BIS SECHS WOCHEN AUF NATÜRLICHE WEISE AB Terroir - Lamp - ph. Emil Thomsen Schmidt

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